Die Mädchen von Oostende
Verlassen, verraten, doch nie vergessen
Info
Sensible Geschichten brauchen sensible Orte, an denen sie erzählt werden. So wundert es nicht, dass das Musical „Die Mädchen von Oostende“ in der Theatercouch uraufgeführt wird, einem kleinen Theater mit Wohnzimmeratmosphäre.
Die Geschichte der „Alsjeblieftmädchen“, wie man sie in Belgien nannte, wurde auch in Oostende in so manchem Wohnzimmer erzählt – aber mit Sicherheit nie darüber hinaus. Zu tief sitzt der Schmerz und zu schwer sind die Wunden, die sie hinterlassen hat.
Zum 100jährigen Ende des ersten Weltkrieges bringt Rory Six die schockierende Wahrheit über die traumatischsten 4 Jahre seiner Heimatstadt nun auf die Theaterbühne.
DIE GESCHICHTE
Mariette und ihr Vater leben wie die meisten Bürger in Oostende von der Fischerei. Er fährt in der Nacht zur See, sie verkauft tagsüber seine Fische auf dem Markt. Dass sie dort tagein, tagaus von dem jungen Louis umschwärmt wird, beeindruckt Mariette wenig. Mariette hat keinen Kopf für Männer. Sie möchte vor allem eines: eine moderne, selbstbestimmte Frau sein und studieren, damit ihr Vater nach dem viel zu frühen Tod ihrer Mutter endlich wieder das Leben führen kann, das er verdient hat.
Die Dinge ändern sich schlagartig als Deutschland Belgien 1914 den Krieg erklärt. Es ist Mariettes zu gutes Herz, das sie den völlig überstürzten Heiratsantrag von Louis annehmen lässt. Schließlich ist er ein guter Mann und er braucht etwas, das ihm während seiner Zeit an der Front Hoffnung schenkt.
Doch weder er noch Mariette haben eine Ahnung von dem Grauen, das auf sie zurollt. Der Krieg dauert Jahre und die neuen U-Boote der Deutschen machen jegliche Fischerei unmöglich. So kommt es, dass Mariette in Oostende bald ihre eigene Schlacht austragen muss. Eine Schlacht, die ihr nicht nur ihr Überleben, sondern auch ihre Würde bedroht. Denn im Kampf gegen den Hungertod bleibt den Mädchen von Oostende nur eine Wahl: ein wenig „nett“ zu den deutschen Soldaten zu sein.
HINTERGRUND
Musicals von Rory Six sind Geschichten, die von ganzem Herzen kommen und ans Herz gehen. Nachdem er mit dem preisgekrönten Stück „Wenn Rosenblätter fallen“ Sterbehilfe thematisierte, in „Luna“ das Recht auf freie Liebe forderte und in „Ein wenig Farbe“ über die Herausforderung, anders zu sein sprach, kommt mit „Die Mädchen von Oostende“ eine Geschichte auf die Bühne, die auf wahren Tatsachen beruht.
Im Kampf gegen den Hungertod haben sich die Mädchen und Frauen von Oostende an den Feind verkaufen müssen. Viele wurden schwanger, nach dem Krieg verstoßen oder starben an den Folgen eines im geheimen Hinterstübchen durchgeführten Schwangerschaftabbruchs.
Und trotzdem geht es in „Die Mädchen von Oostende“ nicht um Gut und Böse oder die Frage der Schuld, sondern um das einzige, was die Menschen von Oostende am Leben erhielt: Hoffnung.
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Veranstalter: Theatercouch
Infos zum Veranstaltungsort
Schönbrunner Straße 238
1120 Wien
Tickethotline: +43 1 5888 5888